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Reizdarmsyndrom und Verdauungsbeschwerden

Frau in den Schmerz

Osteopathie bei Verdauungsproblemen und Reizdarmsyndrom in Kolbermoor und Raum Rosenheim

gut zu wissen

Verdauungsbeschwerden sind häufig – und oft ein Zeichen, dass der Körper Unterstützung braucht.

Unsere Verdauung ist ein fein abgestimmtes - aber auch empfindliches System. Wenn es aus dem Gleichgewicht gerät, kann die Osteopathie helfen, die natürliche Balance wiederherzustellen. Ergänzend kommen bei Bedarf Enzyme oder Probiotika zum Einsatz – abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse.

Die wichtige Rolle unseres Verdauungssystems:

Unser Verdauungssystem basiert auf ein fein abgestimmtes Zusammenspiel vieler Organe – vergleichbar mit einem Uhrwerk: Der Mund zerkleinert die Nahrung, der Magen beginnt mit der Aufspaltung der Eiweiße. Die Leber produziert Galle, um Fette zu lösen, während die Bauchspeicheldrüse Enzyme für die Verdauung von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweiß beisteuert. Im Darm wird die Nahrung weiter aufgespalten, bis die Nährstoffe durch die Darmwand aufgenommen und über das Blut im Körper verteilt werden.

Das Mikrobiom – unsere kleinen und feinen Helfer:

Eine entscheidende Rolle spielt dabei das **Mikrobiom** – rund 30 Billionen Bakterien, die im Darm leben. Sie zerkleinern die Nahrung weiter, stellen wichtige Vitamine wie B12 und Buttersäure her und unterstützen den Darm bei der Aufnahme lebenswichtiger Nährstoffe.

Wenn das Gleichgewicht gestört ist:

Schon kleine Störungen können das gesamte System aus dem Takt bringen. Die Folge: Blähungen, Verstopfung, Durchfall, Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Sodbrennen. In schweren Fällen entstehen chronische Erkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder sogar Darmkrebs.

Ernährung für ein gesundes Mikrobiom:

Unser Mikrobiom braucht Vielfalt – und vor allem die richtige Nahrung. Viele moderne Lebensmittel bieten jedoch nicht, was unsere nützlichen Darmbakterien benötigen. So verschwinden hilfreiche Bakterienstämme, während andere, weniger nützliche Arten ihren Platz einnehmen. Antibiotika - wörtlich "gegen das Leben" - verschlimmern die Situation, da sie von Ihrer Natur her Bakterien abtöten. Dann kommt es zur sogenannten Dysbiose – einem Ungleichgewicht der Darmflora. Sind z.B. nicht mehr ausreichen Buttersäurebildende Bakterien vorhanden, degenerieren die Darmzellen. Sie arbeiten schlechter. Im weiteren Verlauf kann sich eine durchlässige Darmschleimhaut entwickeln – das sogenannte "Leaky-Gut-Syndrom". Dabei gelangen unerwünschte Stoffe und Keime in den Körper, die Entzündungen und Krankheiten auslösen können.

Mein osteopathischer Heilungsansatz bei Verdauungsbeschwerden

​Verdauungsprobleme können viele Ursachen haben – und sie belasten oft mehr als nur den Bauch. In meiner osteopathischen Behandlung schaue ich deshalb genau hin: Was bringt das System aus dem Gleichgewicht? Welche Strukturen sind betroffen? Und wie kann der Körper wieder in seine natürliche Balance finden?

1. Im Gespräch: Ihrer Verdauung auf den Grund gehen

Zu Beginn nehme ich mir Zeit, um Ihre Beschwerden und Ihre Geschichte genau zu verstehen:

  • Wir besprechen, seit wann die Verdauungsprobleme bestehen und wie sie sich äußern (z. B. Blähungen, Völlegefühl, Verstopfung, Durchfall, Unverträglichkeiten).

  • Ich achte auf mögliche Auslöser wie Stress, Ernährung, Infektionen oder frühere Operationen.

  • Vorliegende Befunde (z. B. Laborwerte, Darmspiegelung) beziehe ich gerne mit ein.

2. Osteopathische Untersuchung: Den Bauch und mehr im Blick

Die Verdauung ist ein komplexes Zusammenspiel vieler Strukturen – deshalb betrachte ich den gesamten Körper:

  • Ich prüfe, ob es Bewegungseinschränkungen oder Spannungen im Bauchraum gibt (z. B. im Bereich von Magen, Darm, Leber, Zwerchfell).

  • Ich achte auf Haltung, Atmung und das Zusammenspiel mit anderen Regionen wie Becken, Wirbelsäule oder dem Nervensystem.

  • Auch das Mikrobiom (Darmflora) kann eine Rolle spielen – bei Bedarf beziehen wir es in die Therapie mit ein.

3. Die Behandlung: Sanft und gezielt

Mit gezielten osteopathischen Techniken unterstütze ich den Körper dabei, Spannungen abzubauen und Blockaden zu lösen. Dabei arbeite ich mit:

  • sanfter Mobilisation der Bauchorgane,

  • faszialen Techniken (zur Lösung von Verklebungen),

  • craniosacralen oder viszeralen Methoden.

Ziel ist es, die Beweglichkeit im Bauchraum wiederherzustellen, Stauungen zu lösen und die Selbstregulation des Körpers anzuregen.

Bei Bedarf empfehle ich unterstützend natürliche Mittel wie Verdauungsenzyme oder Probiotika – abgestimmt auf Ihre individuellen Bedürfnisse.

4. Unterstützung im Alltag

Heilung braucht Zeit – und manchmal auch Veränderungen im Alltag. Deshalb sprechen wir darüber, ob z. B. eine Ernährungsumstellung sinnvoll wäre.
Bei Verstopfung könnte das z. B. mehr Ballaststoffe und Flüssigkeit bedeuten, bei Blähungen eher leicht verdauliche, reizfreie Kost.

Ich begleite Sie auf dem Weg – in Ihrem Tempo und mit dem, was für Sie umsetzbar ist.

5. Nachsorge: Den Körper arbeiten lassen

Zwischen zwei Behandlungen sollten etwa 14 Tage liegen, damit Ihr Körper die Impulse verarbeiten kann. Beim nächsten Termin schauen wir gemeinsam, was sich verändert hat – und wie wir den Heilungsprozess weiter unterstützen können.

Zwei Beispiele aus der Praxis

​🩺 Praxisbeispiel 1: Divertikulitis im unteren Dickdarm

Ausgangslage:
Eine 53-jährige Buchhalterin stellt sich mit diagnostizierter Divertikulitis vor. Sie klagt über starke Schmerzen im unteren Bauchbereich mit Ausstrahlung in die rechte Leistengegend. Die Schmerzintensität schwankt zwischen 3 und 7 auf einer Skala von 10.

Befunde:

  • Fehlstellung der Lendenwirbel L3 und L4

  • Verspannung des rechten Hüftbeugers

  • Knieschmerzen rechts

  • Eingeschränkte Eigenbeweglichkeit des unteren Dickdarms, druckschmerzhaft

Osteopathisches Vorgehen:

  • Mobilisation der Lendenwirbelsäule

  • Triggerpunktbehandlung am Hüftbeuger

  • Fasziale Techniken im Bereich des unteren Dickdarms

  • Korrektur der Kniefehlstellung

  • Behandlung der faszialen Spirallinien zur ganzheitlichen Entlastung

Ergebnis:
Nach der ersten Behandlung berichtet die Patientin über eine deutliche Besserung. Die Schmerzen reduzierten sich auf eine Skala von 0 bis 2.

Eigenübungen:
Die Patientin erhält Anleitung zur regelmäßigen Bauchmassage zur Eigenanwendung.

Verlauf:
Die Patientin meldet sich erst nach neun Monaten erneut, da die Beschwerden leicht zurückgekehrt sind. Zwischenzeitlich war sie beschwerdefrei.​​

🩺 Praxisbeispiel 2: Morbus Crohn (chronisch-entzündliche Darmerkrankung)

Ausgangslage:
Eine 33-jährige Sachbearbeiterin kommt mit der Diagnose Morbus Crohn in die Praxis. Sie leidet unter erhöhten Entzündungswerten, einem brennenden Gefühl am rechten Rippenbogen sowie sehr weichem, undefiniertem Stuhl.

Befunde:

  • Beckenhochstand links

  • Senkfuß

  • Erhöhte Spannung der Bauchdecke

  • Eingeschränkte Beweglichkeit des aufsteigenden Dickdarms

Osteopathisches Vorgehen:

  • Lösung faszialer Verklebungen im Bereich des Dickdarms

  • Impulstechnik am Iliosakralgelenk (ISG)

  • Behandlung des Hüftbeugers und der Mittelfußknochen zur Statikregulation

Ergebnis nach der ersten Behandlung:
Die Patientin berichtet über ein spürbares Nachlassen der Spannung im Bauchraum und ein allgemeines Gefühl von mehr Leichtigkeit.

Verlauf:
In zwei Folgebehandlungen innerhalb von drei Wochen zeigt sich eine deutliche Besserung: Keine aktuellen Verdauungsprobleme mehr. Allerdings treten nun Beschwerden im unteren Rücken und in der Leiste auf.

Nachbehandlung:
Weitere osteopathische Arbeit an Hüftbeuger, Lendenwirbelsäule und faszialen Restriktionen im Bauchraum zur Stabilisierung des Behandlungserfolgs.

​Wann kann Osteopathie bei Verdauungsbeschwerden helfen?

Die osteopathische Behandlung kann bei einer Vielzahl funktioneller Verdauungsprobleme unterstützend wirken – immer in Ergänzung zur ärztlichen Versorgung. Häufige Beschwerdebilder, bei denen Osteopathie hilfreich sein kann:

  • Reizdarmsyndrom

  • Sodbrennen / Reflux (nicht akut)

  • Bauchschmerzen kurz nach dem Essen

  • Blähungen, Verstopfung oder sehr weicher / häufiger Stuhlgang

  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn – außerhalb akuter Entzündungsschübe​​

Wichtige Hinweise

❗️ Keine Behandlung bei akuten Notfällen, wie:

  • Magen-Darm-Infektionen

  • Akutes Abdomen (plötzlich auftretende, starke Bauchschmerzen)

  • Verdacht auf Blinddarmentzündung

🩺 Ergänzend – nicht ersetzend:
Die Osteopathie ersetzt nicht die ärztliche Diagnostik oder medikamentöse Therapie, sondern versteht sich als komplementärer Ansatz, der die Selbstheilungskräfte des Körpers gezielt unterstützt. Die Wirksamkeit kann individuell unterschiedlich sein.​​​​​​

​Ablauf & Dauer der Behandlung

Ein Osteopathie-Termin umfasst weit mehr als nur eine Behandlung – er ist Teil eines ganzheitlichen Prozesses. So läuft es typischerweise ab:

🕰️ Ersttermin (60 - 75 Minuten)

  • Umfassende Anamnese (Erhebung der Krankengeschichte)

  • Ganzkörper-Untersuchung

  • Erste osteopathische Behandlung

  • Individuell abgestimmte Übungen für Zuhause

🔁 Folgetermine (45–60 Minuten)

  • Abstände je nach Behandlungsverlauf: wöchentlich bis alle 4 Wochen

  • Anpassung der Behandlung an aktuelle Beschwerden und Fortschritt

📈 Typischer Verlauf

  • Meist sind 2 bis 4 Sitzungen ausreichend, um erste Verbesserungen zu stabilisieren

  • Danach folgen längere Intervalle zur weiteren Regulation und Vorbeugung

🗒️ Dokumentation & Verlaufskontrolle

  • Kurzer Check zu Beginn jeder Sitzung, z. B. mit einer Schmerzskala (0–10) zur Verlaufskontrolle​​​

Was Sie selbst für Ihre Verdauung tun können

  • ​🛌 Gönnen Sie Ihrem Körper Ruhe: Erkältungen oder Magen-Darm-Infekte sollten vollständig auskuriert werden, bevor Sie wieder voll durchstarten.

  • 🧘‍♂️ Stressfrei essen: Nehmen Sie sich vor dem Essen Zeit zum Runterkommen und schaffen Sie eine entspannte Atmosphäre.

  • 🥢 Langsam essen & gut kauen: Genießen Sie jeden Bissen und schmecken Sie Ihr Essen bewusst.

  • ☕ Bittere Lebensmittel fördern die Verdauung: Kaffee oder bittere Kräuter regen die Verdauungssäfte an.

  • 🥗 Ballaststoffreiche Kost: Gemüse oder Salat sollten mindestens ein Drittel jeder Mahlzeit ausmachen.

  • 💧 Richtig trinken: Trinken Sie hauptsächlich zwischen den Mahlzeiten, um die Verdauungssäfte nicht zu verdünnen.

  • 🧘‍♀️ Entspannungstechniken üben: Stressabbau unterstützt Ihre Verdauung nachhaltig.

  • 🤲 Bauchmassage & Wärme: Sanfte Massagen und ein Wärmekissen im Bauch- oder Lendenbereich fördern das Wohlbefinden.

​Lokal für Sie da – Kolbermoor & Region Rosenheim

Meine Praxis befindet sich in der Ganghoferstraße 20, 83059 Kolbermoor.
Gut erreichbar aus Rosenheim, Bad Aibling, Großkarolinenfeld und Bruckmühl.

Termine vereinbaren Sie einfach und bequem über Doctolib oder telefonisch.​​

​FAQs: Häufige Fragen zur Osteopathie bei Verdauungsproblemen

❓Hilft Osteopathie bei Verdauungsproblemen?

​​​Eindeutig ja! – in vielen Fällen kann Osteopathie eine wirksame Unterstützung sein. Oft wird angenommen, dass osteopathische Behandlungen nur bei Beschwerden des Bewegungsapparats oder bei Kopfschmerzen helfen. Dabei wird leicht übersehen: Im Körper hängt alles zusammen. Gerade der Darm ist eng mit anderen Strukturen verbunden – zum Beispiel mit der Wirbelsäule, dem Zwerchfell oder den Faszien. Häufig treten bei Verdauungsproblemen auch Rückenschmerzen auf. Auch das vegetative Nervensystem, das unsere Verdauung steuert, kann durch muskuläre Verspannungen beeinflusst werden. Die viszerale Osteopathie befasst sich mit genau diesen Zusammenhängen: Mit sanften Techniken wird die Beweglichkeit der inneren Organe verbessert und Spannungen im Gewebe gelöst – oft mit erstaunlich positiven Effekten auf die Verdauung.

​❓Wo liegt die Grenze der Osteopathie bei Verdauungsbeschwerden?

Osteopathie kann bei vielen funktionellen Verdauungsbeschwerden unterstützend wirken – etwa bei Reizdarm, Blähungen, Verstopfung oder Spannungen im Bauchraum. Doch es gibt klare Grenzen: Akute oder schwerwiegende Erkrankungen wie Magen-Darm-Infekte, ein akutes Abdomen oder der Verdacht auf Blinddarmentzündung gehören unbedingt in ärztliche oder klinische Behandlung. Auch bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa ist die Osteopathie nur begleitend außerhalb akuter Schübe sinnvoll. ​Die osteopathische Behandlung ersetzt nicht die ärztliche Diagnostik oder Medikation, sondern versteht sich als komplementärer Ansatz, um den Körper in seiner Selbstregulation zu unterstützen.

​❓Was, wenn die Beschwerden neu oder anders sind?

Dann sollten Sie zunächst eine ärztliche Abklärung vornehmen lassen, z. B. beim Hausarzt oder Neurologen. Bei akuten Notfallsymptomen wählen Sie bitte sofort den Notruf 112.

❓Kann Osteopathie allen Patienten mit Verdauungsproblemen helfen?

Leider nicht. Obwohl die Osteopathie ein sehr wirkungsvoller und ganzheitlicher Ansatz ist, gibt es Fälle, in denen sie nicht den gewünschten Erfolg bringt. Sie ist kein Wundermittel, sondern eine unterstützende Therapie, die stets im Zusammenspiel mit ärztlicher Diagnostik und Behandlung steht.​​​​​

​❓Wie viele Sitzungen brauche ich?

Das ist individuell. In der Regel sind 2 bis 5 Termine sinnvoll, um einen stabilen Behandlungserfolg zu erreichen. Danach können die Abstände verlängert oder die Behandlung je nach Bedarf fortgesetzt werden.

❓Übernehmen Krankenkassen die Kosten?

​​​​​​​​Viele gesetzliche Krankenkassen bezuschussen osteopathische Behandlungen, meist nach ärztlicher Empfehlung. Private Kassen übernehmen oft anteilig die Kosten. Bitte informieren Sie sich vorab direkt bei Ihrer Krankenkasse.

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Behandlungszeiten

Mo: 8:30 - 11:30 Uhr  14 - 18 Uhr

Di:  17:00  - 20:00 Uhr

Fr:  15:00 - 20:30Uhr

Sa:  9:00 - 12:30 Uhr

Termine nach Vereinbarung

roppelt.praxis@posteo.de

08031 / 2069 015

​DE04 7603 0080 0260 0168 72

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Ganghoferstr. 20

83059 Kolbermoor

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©2021 Birgit Roppelt, Heilpraktikerin und Osteopathin für Rosenheim und Umgebung

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