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Überleben im Schlaraffenland

Wie im letzen Blog berichtet, sitzen wir im Schlaraffenland fest. Überall werden wir mit verführerischer Nahrung konfrontiert, die uns in dem angebotenen Übermaß und ihrer Nährstoff-Zusammensetzung nicht gut tut und früher oder später in Krankheit mündet. Wie können wir in dieser Welt überleben, ohne gesundheitlichen Schaden zu nehmen?

Ein bekannter Rat bei solchen Situationen ist: Love It, change it of leave it.

 

Love It: wäre eine Hingabe an das Schlaraffenland. Wir bedienen uns an all den Köstlichkeiten und Vergnügen, die das Schlaraffenland so bietet und nehmen dafür ein Leben mit alle den gesundheitlichen Risiken in Kauf. Wir werden schwer an unserem Übergewicht tragen und früher oder später mit all den Zivilisationskrankheiten gesegnet werden, die ein Leben im Überfluss zu bieten hat. Kurzfristig schön und verführerisch, aber langfristig nicht wirklich eine gute Option.

 

Change it: Das würde bedeuten, dass wir unsere Umwelt ändern. In den Supermärkten finden wir noch das vor, was uns guttut, die Restaurants bieten Speisen an, die für mich passen und ich bekomme nur soviel zu kaufen, wie gut für mich ist. Das zu ändern haben wir keine Macht und würde eine Bevormundung für alle Mitmenschen bedeuten. Es ist nicht wirklich realistisch und brächte uns von Seiten unserer Mitbürger keinen Beifall ein.

 

Und leave It würde in unserem Fall bedeuten, auszuwandern oder sich als Senner in einer Almhütte zu verdingen und von dem leben, was die Wiesen bieten.  Aber, das können nur die wenigsten, da wir soziale und berufliche Verpflichtungen haben und die Almhütten begrenz sind.

 

Wahrscheinlich muss man den Rat „love it, leave it or change it“ differenzierter betrachten:

 

So kann ich innerlich mich von der Vorstellung trennen (leave it!), dass ich mir etwas Gutes tue, wenn ich mir Süßigkeiten, Chips und Torten „gönne“. Leave it, bedeutet Entscheidungen zu fällen und tatsächlich im Leben etwas ändern. Habe ich einmal begriffen, dass das zweite lieb gemeinte Kuchenstück meiner Kollegin für mich „Gift“ ist, werde ich eher dankend ablehnen, als wenn ich es als absolut erstrebenswert ansehe.

 

Change it: Ich kann leicht meine häuslichen Umgebung in zweierlei Hinsicht ändern.

Zum einen kann ich einen größeren Fokus auf die Bewegung zu legen.  „Alles Leben ist Bewegung und Bewegung ist Leben“ hat schon Aristoteles im 4. Jahrhundert vor Christus propagiert. Das gilt heute immer noch und ist hochaktuell. So kann ich mir vornehmen, 5 Mal in der Woche über 10.000 Schritte zu laufen. Das kann man mit einer Smart-Watch oder dem Handy super kontrollieren. Außerdem wäre schweißtreibende Aktivitäten angesagt. Im Fitness-Studio, dem "Biobike" oder beim Bergwandern. Unser Körper braucht die Bewegung, damit er richtig funktioniert. Bewegung gehört mit zur Abteilung "Jungbrunnen"!

 

Zum anderen kann ich mir eine „gesunde Insel“ ohne Versuchungen innerhalb des mich umgebende Schlaraffenlandes bauen. Da ich den Einkauf selbst bestimme habe ich es in der Hand, was in meinem Kühlschrank und Vorratsschrank steht, welche Getränke sich zuhause zur freien Verfügung befinden und ob ich einen Süßigkeitenschrank habe. Der Trick ist ganz einfach: Habe ich zuhause nur Dinge, die meiner Gesundheit guttut, komme ich mangels Verfügbarkeit weniger schnell in Versuchung über Chips und Kekse herzufallen. Deshalb ist der Einkauf ist für mich von wesentlicher Bedeutung. Noch wichtiger als der Einkauf ist dessen gute Vorbereitung. Am Anfang steht die Frage: Was will ich in den nächsten Tagen essen? Das sollte ich mir aufschreiben und anhand des Speiseplans einen Einkaufszettel schreiben, der nur die dafür notwendigen Zutaten beinhaltet. Zusätzlich sollte man nicht mit leerem Magen einzukaufen, damit man wirklich nur die Dinge einkauft, die auf dem Zettel stehen. Gehe ich mit Hunger ohne Plan in ein Geschäft, werde ich mich von all den Leckereien, die ich dort finde, inspirieren lassen. Mit Sicherheit finden sich dann Dinge im Einkaufskorb, die ich bei genauer Überlegung nicht brauche. Z.B. eine Packung knackiger Kekse, frisches süßes Obst und noch ein leckeres Stück Kuchen vom Bäcker zum Nachtisch. Die nehme ich dann mit nach Haus und flugs fliegen mir die Errungenschaften schlaraffenlandmäßig in den Mund…

Auch sollte ich mir angewöhnen selbst die Speisen zuzubereiten oder den Job an jemanden übertragen, der mein Vertrauen hat. Finger weg von Fertignahrung wie TK-Pizzen oder sonstiger Fertignahrung. Das sind „Designfood“, die dafür geschaffen sind, dass sie schmecken und günstig sind, um wieder gekauft zu werden. Sie haben definitiv nicht das Ziel uns gesund zu halten – Das sind keine Lebensmittel! Ich fasse zusammen: Mit einer guten Planung und mit gelungenen Einkäufen, kann ich mir eine ruhige Insel ohne ständige Versuchungen im Schlaraffenland bauen.


Bin ich außer Haus, wird es schwieriger. Hier bin ich umgeben von all den Versuchungen und brauche kluge Strategien, wie ich mit den Versuchungen umgehen kann. In der Arbeit ist eine gute Strategie sich selbst etwas von zuhause mitzunehmen.  Manchmal gibt es gute Restaurants oder Kantinen, bei denen man das bekommt, was man benötigt. Auch hier sind Planung und Vorbereitung der Schlüssel zum Erfolg

 

Wirklich schwierig ist es, wenn das Essen nicht planbar ist, wie auf Reisen, im Urlaub, Einladungen oder Partys. Da wird die Luft eng. Ich switche dann guten Gewissens in die Strategie „Love it“ und gebe mich den Verführungen hin. Das kann himmlisch sein und schenkt Gaumenfreuden. Man sollte das dann mit allen Sinnen und ohne schlechtes Gewissen genießen.

Wichtig ist hier nur, dass man bei dem Ausflug ins Schlaraffenland den Ausweg findet. Der kommt spätestens dann, wenn man wieder zuhause zurückkehrt, in die gewohnte, Essens technisch puristische Wohnung. Jetzt sollte man unbedingt die Karte „Jungbrunnen“ ziehen und ein paar „Fastentage“ einlegen und die körperlichen Aktivitäten wieder hochfahren. Der Körper kann sich dadurch erholen, reinigen und erneuern. „Feiern, Fasten und Bewegen“ ist hier die goldene Strategie!

 

… übrigens, die Alte Pinakothek hat eine ganze Sammlung von Bildern zum Schlaraffenland.

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